Habe die Ära
„Also gestern war‘n‘s afoch z‘deppat“, lautete der treffliche Kommentar einer fußballbegeisterten und -kundigen Freundin zum peinlichen Auftritt von Red Bull Salzburg. Kevin Kampl sah es ähnlich: „Wir haben es sozusagen verkackt.“
Das Verkackte war der erstmalige Aufstieg in die Champions-League-Gruppenphase; z‘deppat waren die Salzburg-Kicker samt ihrem Trainer dazu, aus ihrer Bundesliga-Traumwelt aufzuwachen und in der CL-Realität anzukommen. Und das war es jetzt.
Schon eine Weile hat sich der Interessenschwerpunkt von Red Bull in Sachen Fußball nach Leipzig verlagert; der dortige RB ist aktuell als Aufsteiger Tabellenführer in der 2. deutschen Liga. Was die Salzburger vertan haben, war nicht nur die Chance auf viel Geld und europäischen Fußballruhm, es war ihre Zukunft. Red Bull setzt auf Gewinner; allenfalls darf in Ausnahmefällen spektakulär gescheitert werden. RB Salzburg hat – einmal zu oft – gegen die CI (Unternehmenskultur) verstoßen: Red Bull verleiht Flügel, keine Bleischuhe.
Weder die Stars noch der Geldgeber werden so weitermachen wollen: Habe die Ära.
