Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Lasst die Lobau in Frieden

Freitag, 28. Mai: Demo für eine Mobilitätswende und explizit gegen den Bau der Lobau-Autobahn – dem Projekt gewordenen Irrsinn schlechthin. Klimakrise? Bodenversiegelungs-Europameister? Artensterben? Biodiversitätsverlust? Auf all das hat das offizielle Österreich eine Antwort: Bohren wir uns durch einen Nationalpark und bauen wir eine neue Nord-Süd-Trasse für den Schwerverkehr. Das Projekt ist aus der Zeit gefallen, steht für ein längst überkommenes System und ist symbolträchtig: Der Lackmustest dafür, was an den hierzulande gegebenen Klimaschutzversprechen tatsächlich dran ist. Schauplatz der Ereignisse: ein Stück weit westlich von der Hainburger Au, in der das erwachende Österreich 1984 einen Pflock eingeschlagen hat gegen die Betonierer – oder vielmehr die bestehenden Pflöcke, sprich Bäume, davor bewahren konnte, erschlagen zu werden.
Veranstalter der Demo Ende Mai waren Fridays for Future Wien, Extinction Rebellion Wien & Co. Es gibt etliche Initiativen wie STOP Lobau-Autobahn, Virus uvm., die sich ganz konkret diesem einen Anliegen widmen. Am folgenden Samstag, am darauffolgenden Donnerstag fanden weitere Kundgebungen statt, und es reißt nicht ab.
Gemeinsam haben alle diese Veranstaltungen: die großen Abwesenden. WWF, Greenpeace, Grüne, Global 2000 und wie sie alle heißen: allesamt Fehlanzeige. Was ist mit euch? Hat niemand in all diesen Organisationen die Bedeutung erkannt? Hat niemand begriffen, dass Umweltschutz=Artenschutz=Biodiversitätsschutz=Klimaschutz=Menschenschutz nirgendwo anders beginnen kann als vor der eigenen Haustüre? Kann und will ich nicht glauben. Was ist dann aber der Grund dafür, dass nicht sämtliche irgendwie „grünen“ Organisationen wie ein Mensch aufstehen und sich mit vereinten Kräften gegen dieses Projekt stemmen?

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