Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Chuck vs. Agentenserienfadesse

chuck1chuck2Ok, die erste Staffel ist nicht wirklich der Bringer – „Kinderkram“ nannte es ein Freund von mir, vielleicht ein bisschen hart, aber im Grunde zutreffend. (Man beachte auch die Altersfreigabe: 12+ die erste, 16+ alle weiteren Staffeln.)

Der Plot: Chuck Bartowski (Zachary Levi) arbeitet am Nerd Herd des Einkaufstempels Buy More; er wäre zwar intellektuell zu weit Höherem berufen, aber das hat bislang nicht sollen sein. Das Schicksal greift in Form eines Agenten ein, der dem ahnungslosen Chuck den Intersec ins Hirn pflanzt. Damit wird er zu einer Art lebendem Supercomputer auf Abruf und von der CIA in Gestalt der Traumfrau Sarah Walker (Yvonne Strahovski) und dem bärbeißigen und schießwütigen Bullen fürs Grobe John Casey (Adam Baldwin) unter die Fittiche genommen. Sarah wird zur Tarnung seine Freundin, Chuck hätte natürlich gerne vom ersten Moment an mehr.

Chuck Staffel 3Wer trotz übermäßiger Jugendfreiheit der ersten Staffel etwas abgewinnen konnte, wird ab der zweiten mit einem ausgereiften Serienkonzept in witziger Ausführung und sexy Verpackung (die natürlich von den „gefährlichen“ Stellen nie entfernt wird) belohnt. Die Agentenstoryline kommt Yvonne Strahovskiwie James Bond nach zwei Achterln rüber, weist dabei aber so viel roten Faden und überzeugende Action auf, dass auch für Spannung gesorgt ist. Der zweite Handlungsstrang spielt sich im und um das Buy More ab, wo insbesondere dank Morgan Grimes (Joshua Gomez), Chucks bestem Freund aus Kindertagen, keine Gelegenheit ausgelassen wird, um sich über Konsumwahn, allgemeine Verblödung und sonstige Auswüchse des American Way of Life lustig zu machen.chuck_flash

Im Verlauf der Ereignisse gesellen sich prominenten Namen zum Cast: Scott Bakula (Enterprise) als Chucks Vater (sehr genial und sehr verfolgt), Timothy Dalton (Die Hure des Königs, James Bond – Lizenz zum Töten) als Alexei Volkoff (sehr böse), Linda Hamilton (Beauty and the Beast, Terminator) als Frost (sehr undurchschaubar), Kristin Kreuk (Smallville) als Hannah (sehr love-interesting).

Chuck ist sehr professionell gemacht, nimmt sich keinen Moment ernst und findet spätestens ab der 2. Staffel genau die richtige Mischung aus Spaß und Spannung, Schenkelklopfen und Schenkel verklopfen. Das Suchtpotenzial würde ich eher niedrig einstufen; Chuck ist genau die Art von locker-flockiger Unterhaltung für Zwischendurch, die der erschöpfte Serienjunkie zur Erholung zwischen Battlestar-Galactica-Marathons und Prison-Break-Exzessen willkommen heißt.
49,99: Chuck-Die komplette Serie (5 Staffeln, 23 DVDs)Der Erfolg der Serie ist groß: die 24-teilige 4. Staffel endet am 16. Mai 2011 mit der Folge „Chuck vs. the Cliffhanger“. Scheint also noch eine Weile weiterzugehen…

Update 2013: War dann doch nicht so – mit einer abschließenden fünften Staffel mit 13 Episoden wurde Chuck zu einem würdigen Ende gebracht.

Die komplette Serie ist auf Deutsch (inkl. Originaltonspur) erhältlich: Staffel 1 DVD Staffel 2 DVD Staffel 3 DVD Staffel 4 DVD Staffel 5 DVD

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