Eine kurze Geschichte von allen Dingen
Die Pop-Up-Buchkunstwerke Neil Laytons sind Legende und wurden zigmal mit Preisen überhäuft – vollkommen zurecht. Zwar sieht man manchen der doch eher filigranen oder gar komplexen Faltpapierkonstruktionen förmlich an, wie sie in den Händen der 6-7-jährigen Zielgruppe ihre Struktur aufgeben, aber witzig und dabei erstaunlich lehrreich ist das allemal. Dass mir der Zeichenstil nicht besonders zusagt, ist u.a. Geschmackssache und sagt ja grundsätzlich wenig darüber aus, was den Kids gefällt.
Der Titel amüsiert – ein solcher Anspruch kann nur selbstironisch überhöhte Anmaßung sein. Umso stiller ist man nach dem ersten Durchblättern, Durchkurbeln, Aufklappen und Umklappen, gelingt es Layton doch tatsächlich, die Essenz der Technikgeschichte zu vermitteln. In zehn Pop-Up-Bildern. Verstehen Sie den Covertext also ruhig wortwörtlich, er verspricht keinen I-Punkt zuviel.
Neil Layton: Eine kurze Geschichte von allen Dingen. Boje, 2009. Geb., 22 S.