Person of Interest: If your number comes up …
Big machine is watching you
Der Endsieg des Überwachungsregimes moderner Bauart ist Wirklichkeit: Ein geheimes System wertet sämtliche Überwachungsdaten aller Kameras, Mikros, E-Mails usw. aus und setzt sie miteinander in Beziehung – um Bedrohungen schon zu verhindern, bevor sie eintreten. Bei dieser futuristischen, proaktiven Antiterrormaßnahme fallen jedoch auch Normalos auf, die in irgendeiner Weise in gefährliche Situationen geraten werden; für die Regierung sind sie irrelevant, der Erfinder des Systems, Harold Finch, ist jedoch nicht willens, diese „Kollateraldaten“ ebenso zu übergehen. Er findet sich im mysteriösen Mr. Reese (Jim Caviezel, Frequency, Unknown, Die Passion Christi) den richtigen Mann fürs Grobe. Gemeinsam greifen sie in das von ihrem Hi-Tech-Orakel prophezeite Schicksal unbekannter Menschen ein – ohne je zu wissen, ob ihre jeweilige Person of Interest Opfer(in) oder Täter(in) ist …
Prominenz vor und hinter der Kamera zeichnet die Science-Fiction-Thriller-Crime-Serie aus: Harold Finch, der paranoide Billionär und Programmierer des Systems, wird von Michael Emerson gespielt, bekannt als Anführer der Anderen in der Mystery-Serie Lost, und wie dort ist er als hochgefährliche Person, die den Anschein größtmöglicher Unbedarftheit zu erwecken versteht, ideal besetzt. Die Verbindung zu Lost ist produzentenseits gegeben: Da wie dort ist es J. J. Abrams, der für die künstlerische Oberhoheit der Serien Alias – Die Agentin und Fringe – Grenzfälle des FBI sowie der Kinofilme Super 8 und Star Trek (2009) verantwortlich zeichnet.
Was Finch braucht ist ein Mann „with the skills to intervene“: Er findet sie in Gestalt von Mr. Reese: tragische persönliche Vergangenheit, reichlich Erfahrung mit Kriegs- und Spionagehandwerk, lakonisch und desillusioniert. Jim Caviezel scheint mit dieser Rolle seine Bestimmung als Schauspieler gefunden zu haben; seine Präsenz ist geradezu verstörend.
Neben der überzeugend paranoiden Grundidee, den ideal besetzten Hauptrollen, stark inszenierter Action und visuell gelungener Umsetzung punktet Person of Interest mit einem überdurchschnittlich vielschichtigen Script, insbesondere auch in Bezug auf die Charakterzeichnungen. Womit wir beim kreativen Mastermind angelangt wären: Jonathan Nolan, der Bruder von Christopher Nolan. Letzterer machte aus Jonathans Kurzgeschichte „Memento Mori“ den genialen Thriller Memento, mit dem er vom Geheimtipp zum Regiestar aufstieg. Der Arbeitsaufteilung Script Jonathan Nolan, Regie Christopher Nolan verdanken wir ferner die Streifen Prestige – Die Meister der Magie und vor allem The Dark Knight und The Dark Knight Rises.
Die seit September 2011 von CBS ausgestrahlte Serie bekam in Testscreenings die höchsten Ratings für einen Serien-Pilot seit 15 Jahren, übernahm den Sendeplatz von CSI und erreichte eine Quote von über 13 Millionen Zusehern.
Die zweite Staffel hielt das hohe Qualitätsniveau ohne Kompromisse und legte mit der Beimengung diverser übergeordneter Storylines sogar noch eines drauf. Mit September 2013 begann Season 3, etwas verhalten.
Auf Deutsch (inkl. Originaltonspur) erhältlich:
Person of Interest – Die komplette erste Staffel [6 DVDs]
Person of Interest – Staffel 1 [Blu-ray]
Person of Interest – Die komplette zweite Staffel [6 DVDs]
Person of Interest – Staffel 2 [Blu-ray]
Person of Interest – Die komplette dritte Staffel [6 DVDs]
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