Der Wandel zum Klimawandel
Sehr geehrte Chefredakteure und Chefredakteurinnen,
mir ist bewusst, wie wichtig – und wie langweilig das Thema Klimawandel ist.
Umso bedeutsamer wären alle Bemühungen, aus der bisherigen Berichterstattung auszusteigen: Diese war im schlimmsten Fall verleugnend, was den menschlichen Beitrag betrifft, im besten Fall Katastrophen heraufbeschwörend.
Es wird Zeit für einen neuen Ansatz:
Endlich kommt eine Zeit, in der nicht Abertausende von Autos unsere Luft verpesten und uns mit Lärm malträtieren, sondern dank moderner Antriebssysteme geräuscharm und geruchsunauffällig unterwegs sind.
Endlich kommt eine Zeit, in der im Namen der Energieerzeugung keine endlichen Ressourcen mehr geplündert, keine umweltvernichtenden Abbaumaßnahmen mehr gesetzt werden, sondern dank sauberer Lösungen viel Natur erhalten bleibt und in die Städte zurückkehrt und so die Lebensqualität aller deutlich erhöht wird.
Endlich kommt eine Zeit, in der der Wahnsinn des ewigen Wachstums als oberste Maxime abgelöst wird von dem Bestreben, die vorhandenen Güter möglichst effektiv einzusetzen. Die gesamte (Energie und Ressourcen verschlingende) Weltproduktion kann so verringert werden und dennoch werden auch Armut und Hunger von Milliarden drastisch reduziert. Der Wirtschaftszweig Nr. 1 der Zukunft ist der Auf- und Ausbau von Verteilungsnetzwerken. Als Folge des Zurückfahrens kehrt die Muße ins Leben zurück, Entspannung wird wieder ein Teil des Daseins. Vom Überlebenskampf befreit kann die Menschheit endlich ihrer Bestimmung nachgehen: Mensch zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Helmuth Santler
E-Mail im Rahmen der Avaaz-Kampagne „Berichtet die Wahrheit“, die sich gegen die Meinungsdiktatur des Murdoch-Medienimperiums im Sold der globalen Profiteure richtet, konkret bezogen auf den neuesten Bericht des IPCC. (Die Wahrscheinlichkeit, dass mehr als 50% des Klimawandels seit etwa 1950 vom Menschen verursacht wurde, wird in diesem Bericht von 90 auf 95 % erhöht.)
