Magisches Kopfkino
1926: Die Zauberergemeinschaft stöhnt unter der Bedrohung durch Grindelwald. Der dunkle Magier geht über Leichenberge, um für seine „überlegene Rasse“ die Weltherrschaft zu erringen. Völlig konträr der Ansatz der Zauberer und Hexen in den USA: Dort hat man sich für strikte Separation von den „No-Majs“ (amerikanisch für Muggel) entschieden, lebt verborgen und fürchtet nichts mehr als Entdeckung. Genau diese hintertreibt wiederum eine Gruppe hasserfüllter Hexenjäger, die Second Salemers.
Der Magizoologe Newt Scamander, der mit einem Koffer voller „phantastischer“ – und sämtlich streng verbotener – Tierwesen in New York eintrifft, wird zum Zündfunken in diesem Pulverfass. Spätestens, nachdem einige seiner Schützlinge entkommen …
Die raffinierte, fugenlos ins Potter-Universum eingeschriebene Story ist ein erstklassig unterhaltendes magisches Spektakel mit viel Augenzwinkern. Als Drehbuch ist es, hat man den Film gesehen, wortwörtlich Kopfkino. Nebenbei erfährt man viel darüber, wie aus Sätzen und Settings ein Leinwandabenteuer wird. Und schön anzusehen ist das Buch auch noch: der perfekte Fanartikel.
J.K. Rowling, „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Das Originaldrehbuch“.
Im Standard, 17.06.17
