Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Ohren auf, der Frühling kommt

Marie-Theres Stickler von Alma © Dietmar Lipkovich

Marie-Theres Stickler von Alma
© Dietmar Lipkovich

„Die Trommelstöcke rühren einen Wirbel auf der Snare, die Trompeten setzen ein, nicht nur eine, nein, viele Quetschen ,ziehen auf‘, Jubel ist zu vernehmen – es gilt voller Freude die 20. Auflage des Internationalen Akkordeonfestivals Wien anzukündigen, die wie jedes Jahr helfen wird, die letzten Wintertage zu überstehen und den einsetzenden Frühling mit offenen Armen zu empfangen.“

23. Februar – 24. März

Gut so. Wie entsteht so ein Festival eigentlich? Friedl Preisl schätzt sich in der glücklichen Lage, nach der „Trichtermethode“ vorgehen zu können: Weit mehr Künstlerinnen und Künstler, als tatsächlich spielen können, wollen an der großen Quetschenfiesta mitwirken. Also alle oben rein und „unten kommt dann ein Programm raus. Da ist ganz viel Zufall dabei“.

Friedl Preisl © Gamuekl

Friedl Preisl © Gamuekl

Der Preisl ist eben ein Raffinierter. Denn entwaffnet ob derlei umwerfend selbstironischer Unwichtigtuerei fällt niemandem auf, dass in diesem Trichter ja doch ein Filter eingebaut sein muss … Der Filter ist Preisl selbst und seit ein paar Jahren Franziska Hatz, die intuitiv für die richtige Mischung sorgen: Bekanntes und Unbekanntes, Etabliertes und Neues, Männer und Frauen. „Wenn das fließt, passt es für mich“, sagt der Preisl, und die Hatz nickt dazu.

Kein Best-of

Motto des Jubiläumsfestivals: Kein Best-of. An der Besetzung der Eröffnungsgala 1 am 23. Februar hätte das aber so oder so nichts geändert: Alma geigen (und quetschen, singen und kontrabassieren) auf: Herzensmusik! Videoteaser

Bis zur dritten und letzten Abschlussgala am 24. März mit dem vielversprechenden Titel Samurai Accordion (die Galas 1 und 2 bestreiten All-time-favourites: Attwenger und Otto Lechner) gilt es, Ohren und Herzen offen zu halten und die Kräfte gut einzuteilen. Großmeister Richard Galliano beehrt die Wienerstadt und trifft dabei auf The Upper Austrian Jazz Orchestra (9. März). Währenddessen (und am 2. und 16. März) kümmert Franziska Hatz sich höchspersönlich um die Großmeister der Zukunft: Die Akkordeonfestival-Lounge im Café Mocca gibt Gelegenheit, gegen eine freie Spende (noch mehr) unbekannte Seiten unseres liebsten selbstklingenden Unterbrechungs-Aerophons zu entdecken.

Alma, Attwenger, Richard Galliano und …

Rachele Andrioli e Rocco Nigro (Videoteaser), Maschanzka (Videoteaser), Asja Valcic & Klaus Paier (Videoteaser), die Stummfilmmatinéen an den Festivalsonntagen, das 30-jährige Bühnenjubiläum der Tschuschenkapelle (Videoteaser) und und und … Friedl Preisl hat sie alle ins Herz geschlossen, will nichts und niemanden hervorheben, also bleibt wohl keine Wahl: Festivalpass kaufen, durchs Programm browsen und so viel wärmende Herz- und Seelenmusik in den ausklingenden Winter quetschen, wie es eben geht.

Download-Link Programmheft (PDF)

 

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