Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Die Tödlichen

rusch 3, Die ToedlichenDer dritte Streich von Kristine Kathryn Rusch und die Geschichte wiederholt sich. Nicht die von Rusch erzählte, sondern die katastrophale Aufmachung in der deutschen Übersetzung. Wie gewohnt in dieser weit unter Wert verkauften SF-Krimi-Reihe ist unter dem unpassend reißerischen Titel (im Original heißt das Buch schlicht „Consequences“) ein Bild zu sehen, das an Perry Rhodan in der schlimmsten Form erinnert und rein gar nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Und in schlechtester Tradition steht auch auf der hinteren Umschlagseite irgendwas; selbst nach drei Bänden hat es sich offenbar nicht bis zu den lieb- und gedankenlosen verantwortlichen Redakteuren herumgesprochen, dass Serienheld Miles Flint weder Kopfgeldjäger noch Privatermittler, sondern ein so genannter Lokalisierungsspezialist ist.
Wirklich schade, wenn die Verpackung so gar nicht dem Inhalt angemessen ist. Zum Buch selbst ist zu sagen: Im großen und ganzen gewohnte Qualität, wenn der Text auch merklich zäher als die beiden ersten ausgefallen ist. Der Plot wirkt lange Zeit etwas überkonstruiert, und auch wenn schlussendlich alles tadellos aufgelöst wird, hält sich die Spannung in Grenzen.
Ganz kurz zur Story: Rätselhafte Auftragsmorde geschehen, und von einem ist Miles Flint letzte Kundin betroffen. Zugleich findet eine Konferenz in der Mond-Kuppelstadt Armstrong statt, die über die Aufnahme eines neuen Planeten in die Erdallianz beraten soll. Dort haben ehemalige Rebellen nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs das Ruder übernommen – und die Tote hat an deren Seite gekämpft…
Kristin Kathryn Rusch: Die Tödlichen. Bastei-Lübbe, Bergisch-Gladbach 2007. Tb., 463 S.

Autor: Helmuth Santler

18. Apr 2010 um 18:04

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