Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Stalking

Jason Starr StalkingAndy ist jung, eingebildet und unter Zugzwang: Nach drei Dates mit Katie hat er noch immer nicht eingelocht… Und auch sonst zeigt sich das Frischfleisch, dem er übereifrig nachstellt, nicht allzu willig.
Katie ist jung, schlank, schön, fit und viel zu schüchtern, um zu ihrem Gefühlen zu stehen und auch mal nein zu sagen.
Peter liebt Katie. Und romantische Filme. Er hat für ihre gemeinsame Zukunft ein Apartment um 1 Million Dollar gekauft, einen Verlobungsring besorgt und überhaupt alles geplant. Angefangen mit dem Job im Sportstudio, in dem Katie trainiert: Zwar sind sie schon seit Jahren ein Paar, nur weiß Katie nichts davon. Das wird Peter ändern, egal was es kostet oder wer sich ihm in den Weg stellt.
Jason Starr erweist sich einmal mehr als Meister des Schreckens (deshalb heißt es ja auch „starr vor Schreck“). Alles wirkt auf den ersten Blick harmlos und alltäglich, doch dann gewährt er uns Innenschauen und wir müssen erkennen: Nichts ist so, wie es scheint. Alles ist so, wie der Mensch beschließt, dass es zu sein hat.
Die Mittel, um Peters wahnsinniges Logikgebäude vor dem Einsturz zu bewahren, werden immer drastischer. Katie wird von Angstranken umschlungen, kann im Würgegriff der Panik kaum noch atmen. Und Andy? Nun, irgendwann ist Katie froh, das Arschloch los zu sein. Aber musste es gleich eine so endgültige Trennung sein?
Subtiler, raffinierter Psychothrill mit meisterlich gezeichneten Figuren und pulsbeschleunigender Spannung – die Panikattacke als Taschenbuch. Sind Sie sicher, dass Ihre Wohnungstür versperrt ist…?
Jason Starr: Stalking. Diogenes, Zürich 2009. Tb., 524 S.

Autor: Helmuth Santler

27. Jan 2011 um 12:54

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