Gesucht: Mutmann
Die Bildungsmini steht nach dem Rückzieher von ihren Sparplänen (und der Anweisung, anderswo 117 Mio. einzukürzen) vor einem Dilemma:
Im engen, großteils fix verplanten Bildungsbudget sind die Gehälter de facto der einzige Posten, bei dem Kürzungen möglich sind. Aber wie das verkaufen, ohne a) „den Kindern etwas wegzunehmen“ und b) die Lehrenden endgültig in den Aufstand zu treiben?
Die Antwort ist ebenso offensichtlich wie sie am Grundverständnis Österreichs rüttelt: Die staatliche Finanzierung des katholischen Religionsunterrichts und katholischer Schulen muss beendet werden.
Mit welcher Begründung unterstützt eine Republik eine Organisation mit Milliardensummen, die zu den mit Abstand reichsten des Landes zählt? Allein der Sektor katholische Bildung kostet uns jährlich 912 Mio. Euro (Schätzung Initiative gegen Kirchenprivilegien).
Da bliebe also ein hübsches Sümmchen, um endlich das zu tun, was wirklich nötig wäre: Empowerment und Entlastung der Lehrkräfte, Investitionen in schulische Infrastruktur.
Freilich bräuchte es dazu einen Mutmann an der Regierungsspitze, und wo wäre der zu sehen?
