Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Impfpflicht vs. Gurtenpflicht: Unvernunft in historischer Wiederholung

„1. Mir passiert doch kein Unfall.“ / Ich infiziere mich nicht, ich bin gesund und mein Immunsystem ist eine uneinnehmbare Festung.
„2. Anschnallen hilft nur gegen eine ganz bestimmte Art von Unfällen (nämlich frontales oder doch ziemlich frontales Aufprallen).“ / Impfen hilft nur gegen eine bestimmte Krankheit (wenn überhaupt), das ist angesichts tausender Krankheiten, die man trotzdem bekommen kann also in der Schutzwirkung vernachlässigbar. Außerdem: siehe Punkt 1.
„3. Wer angeschnallt ist, kommt aus einem brennenden Wagen nicht schnell genug heraus.“ / Wer geimpft ist, kommt aus einer gefährlichen Umgebung (mit hohem Ansteckungsrisiko) nicht schnell genug heraus, weil ihn die Impfung an ein trügerisches Gefühl der Sicherheit bindet.
„4. Man fährt um so besser Auto, je lässiger, je bequemer man sitzt; wir haben daher genausoviel Angst vor angeschnallten Verkrampften wie vor Fahrern mit Hut.“ / Man lebt umso gesünder, je wohler man sich fühlt. Wer sich impfen lässt tut dies aus Angst, aus einer negativen Position des Unwohlseins heraus. Da die Impfung daran nichts ändert, wird unsere Welt der individuellen Freiheit, des persönlichen Mutes und des allgemeinen Wohlgefühls von einem Heer von Ängstlichen überschwemmt. Die Frage, ob wir dieser Welle der Angst widerstehen können, macht uns Angst.
„5. Manche Angeschnallte fühlen sich selber so sicher, daß sie ihr Auto fahren wie einen Panzerwagen: Wer mir nicht aus dem Weg geht, hat selber Schuld.“ / Manche Geimpfte fühlen sich so sicher, dass sie glauben, beliebig zu Veranstaltungen, zum Einkaufen, in den Tanzclub gehen und dabei noch auf das Tragen einer Maske verzichten zu können! Da sie aber keinesfalls sicher vor Ansteckung sind, gefährden sie damit vor allem uns, die Nichtgeimpften.

Diese fünf Argumente gegen das Anschnallen beim Lenken eines Kfz sind keine Parodie, sondern ein ernst gemeinter Kommentar von Rudolf Walter Leonhardt in einer Ausgabe der höchst renommierten Wochenzeitung Die Zeit vom 26. Mai 1972 (deshalb auch „daß“); vier Jahre vor dem Inkrafttreten der allgemeinen Gurtpflicht in Deutschland und Österreich. Ich habe mir Analogien dazu aus der Perspektive von Impfverweigerern überlegt (und die sind durchaus parodistisch gemeint).

Herr Leonhardt bringt auch ein Pro-Argument: „1. Gegen fünf oder mehr CONTRA-Argumente gibt es nur ein einziges PRO-Argument, aber das wiegt sehr schwer. Rein empirisch, also durch Theorien und Argumente unwiderlegbar, ist zweifelsfrei nachgewiesen worden, daß etwa jeder zweite im Auto tödlich Verunglückte noch leben würde, wenn er angeschnallt gewesen wäre.“
Dem ist aus Sicht eines Impfbefürworters nichts hinzuzufügen. Wohl aber zu des Herren Schlussfolgerung:
„Ich selber halte auch das 4. und 5. CONTRA-Argument, so schwer sie zu beweisen sind, für unwiderlegbar. Unfälle zu überleben, ist wohl wichtig; Unfälle zu vermeiden, ist noch wichtiger. Zum noch Wichtigeren trägt das Anschnallen gar nichts bei; ich fürchte, es lenkt sogar davon ab.“ / Krankheiten zu überleben, ist wohl wichtig; Krankheiten zu vermeiden, ist noch wichtiger. Zum noch Wichtigeren trägt das Impfen wesentlich mehr bei als jede andere denkbare gesundheitsbezogene Maßnahme. Und von dieser unleugbaren Tatsache sollten wir uns von nichts ablenken lassen.

Autor: Helmuth Santler

08. Nov 2021 um 17:35

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