Nur eine Chance 3
Mit Erebos, ausgezeichnet mit dem deutschen Jugendliteraturpreis 2011, begann Ursula Poznanskis kometenhafter Aufstieg zur Bestsellerautorin: Ein – unwahrscheinlich gut gemachtes – Computerspiel mit eigener Agenda, KI-getrieben und in der Lage, sich in alles zu hacken, was Bits und Bytes je hervorgebracht haben. Und derart auch ins echte Leben der Generation Digital Natives: Du willst dein Handy benutzen? Die von Erebos erstellte Hassmail an deinen Chef soll besser nicht in dessen Mailbox landen? Dann tu, was dir gesagt wird. Denn sonst verlierst du. Das Spiel. Deine Karriere. Dein Leben? Ein gruseliges Science-Fiction-Szenario, das mit den Jahren immer realistischer wurde. Und ein serientaugliches Szenario, das nunmehr in die dritte Runde geht: ein neues Spiel mit alten Regeln und einigen bekannten Figuren. Die Ausführung ist grundsolide, die Herausforderungen sind bedrohlicher denn je; ein paar wenige Teil-3-Gefühle kommen dennoch ab und an auf. Wofür der hundertseitige Hochspannungs-Showdown freilich vollends entschädigt. Ideales spätsommerliches Lesefutter in bibliophiler Aufmachung (Erstauflage).
Ursula Poznanski, „Erebos 3“. € 22,60 / 448 S. Loewe, Bindlach 2025